Über uns

3D-Printing of a Snake Goddess Replica

3D-Printing of a Snake Goddess Replica at TA T, Foto: Sattler/HU

Forschende Ausstellungspraxis – „Research in Display“

Das Tieranatomische Theater ist Ausstellungsraum und Bühne für experimentelle Darstellungsformen und ein Labor für kuratorische Praktiken.

Als Forschungseinrichtung der Humboldt-Universität zu Berlin widmet sich das TA T aktuellen Herausforderungen für die Museen von Morgen. Das TA T vernetzt Positionen und Akteur_innen internationaler Communities aus Wissenschaft, Künsten und Zivilgesellschaft: transdisziplinär, transkulturell, generationenübergreifend.

Ziel ist es, die Vielfalt der Wissensformen sichtbar zu machen und dabei zugleich neue und nachhaltige Formate und Perspektiven für das Ausstellungsmachen zu entwickeln.

Wissenstheater damals und heute

Seit über 200 Jahren bietet das Tieranatomische Theater der Wissenschaft eine eindrucksvolle Bühne. Es ist Berlins ältestes noch erhaltenes Lehrgebäude mit seinerzeit einmaligen Bedingungen für die veterinärmedizinische Lehre und Forschung. Der Zentralbau ist als überkuppelter und gestufter Hörsaal gestaltet und ein Meisterwerk des preußischen Frühklassizismus. Sein Architekt Carl Gotthard Langhans (1732–1808) kombinierte antike Vorbilder des Rundtempels und Amphitheaters und schuf eine völlig neue Wissensarchitektur: Ästhetik, Symbolik und praktischer Nutzen gingen hierin eine wirkungsvolle Verbindung ein. Im Zentrum des Gebäudes befand sich eine vom Präparationssaal in das Anatomietheater führende Hebebühne, die eine spektakuläre Inszenierung der anatomischen Vorlesung ermöglichte.

Diese einmalige historische Konstellation, Anatomie zugleich wissenschaftlich wie auch ästhetisch wirksam zu präsentieren, motiviert uns heute, Ausstellungen als eigenständige Wissensform weiterzuentwickeln: als Verknüpfung wissenschaftlicher, ästhetischer und sozialer Praxis.

Seit 2013 entwickeln wir Wechselausstellungen, Installationen, Konzerte und Performances im Kontext einer Vielzahl von institutionenübergreifenden und interdisziplinären Kooperationen.

In der Dauerausstellung „Flechtwerk der Dinge. Sammlungsschaufenster“ zeigen wir zeitgleich jeweils 80 Objekte aus 25 Sammlungen der Universität, die durch eine interaktive Lichtinstallation auf vielfältige Weise miteinander vernetzt werden. Damit besteht ein fortlaufend aktualisiertes Schaufenster zur Vielfalt, Geschichte und gegenwärtigen Nutzung der Sammlungen der Humboldt-Universität.

Barrierefreiheit

Das TA T soll ein einladender Raum für alle Menschen sein, die sich hier auf vielfältige Weise begegnen und offen austauschen können. Unsere Verpflichtung ist es, einen sicheren Ort ohne Diskriminierung und ohne Hindernisse zu gestalten.

Mit Ausnahme des Gestühls und der Galerie im anatomischen Hörsaal sind alle Räume barrierefrei zugänglich für Menschen, die Mobilitätshilfen nutzen oder Treppen vermeiden möchten. Ein Aufzug verbindet Erd- und Obergeschoss. Ein ausgewiesener Parkplatz steht Menschen mit einer entsprechenden Berechtigung am Gebäude zur Verfügung.

Wir streben in unseren Ausstellungen und Veranstaltungen grundsätzlich ein mehrsprachiges Angebot an Die angebotenen Sprachen unterscheiden sich allerdings nach dem Kontext eines Projekts und den Hintergründen der an den Projekten Beteiligter (Deutsch/Englisch ist eine häufige, aber keinesfalls ausschließlich angebotene Kombination).

Die Themen, mit denen wir uns beschäftigen, betreffen oft sensible Inhalte wie z.B. koloniale Gewalt oder persönliche und kollektive Identitäten. Einige dieser Themen sind Gegenstand von tiefgehenden gesamtgesellschaftlichen Kontroversen. Es ist unsere Überzeugung, diese Themen für eine kritische Auseinandersetzung aufzubereiten und dabei insbesondere Positionen Raum zu geben, die von ihnen persönlich betroffen sind. Für dieses Anliegen ist es zentral, verletzende Inhalte zu vermeiden und die Rechte lebender und verstorbener Personen zu achten. Aus diesem Grund zeigen wir bestimmte Inhalte und „Objekte“ nicht und vermeiden eine diskriminierende Sprache.

Das Tieranatomische Theater ist ein einzigartiges Monument für das Zusammenspiel von Architektur und Wissenschaft. Wir sind uns bewusst, dass das Tieranatomische Theater zugleich Teil einer Geschichte ist, die auch preußischen Nationalismus und Militarismus und das Halten und Töten von Tieren zum Zweck von Lehre und Forschung umfasst. Wir möchten diese Geschichte nicht verschweigen, sondern sie zum Gegenstand kritischer Aufbereitung machen.

Wenn Sie in unserem Programm oder im Verhalten von Mitarbeitenden oder Besuchenden verletzende oder diskriminierende Erfahrungen machen, sprechen Sie uns bitte umgehend an. Sie können das auch anonym über das Kontaktformular auf dieser Website machen (ohne Angabe von Namen und E-Mail-Adresse).

BLM Declaration of Solidarity