Wie könnten Menschen unter extremen Klimabedingungen evolvieren?
Wie sähe eine dauerhaft migrierende Gesellschaft aus?
Wie könnte Wissen über Jahrhunderte hinweg weitergegeben werden?
Caladri ist ein Work-in-Progress des Künstlerduos po:era, das erforscht, wie Fiktion zu einer Methode künstlerischer Forschung werden kann. Basierend auf realen astrophysikalischen Daten entwerfen sie den langsam rotierenden Exoplaneten Caladri, auf dem Leben nur innerhalb eines schmalen Dämmerungsgürtels zwischen brennender Hitze und ewiger Kälte möglich ist. Dort leben zwei Gesellschaften in ständiger Migration – sie passen sich an, kommunizieren und denken das Zusammenleben unter extremen Bedingungen neu.
Die Welt von Caladri ist keine utopische Idealsphäre, sondern ein spekulativer Resonanzraum, in dem aktuelle irdische Herausforderungen – wie Klimawandel, Ressourcenverteilung oder Grenzziehungen – in einem anderen Licht und aus einer entfernten Zeit betrachtet werden.
(im Rahmen von anatomia publica × Berlin Science Week)
Samstag, 1. November — Eröffnung von Night Sky with Open Futures
18:00 – 21:00 Uhr
Mittwoch, 5. November — Offene Installationen & Performative Erfahrungen
14:00 – 21:00 Uhr I Beide künstlerischen Forschungsprojekte sind für eigenständige Besuche geöffnet.
Donnerstag, 6. November — Offene Installation und Performative Erfahrungen
Artist Talks: Dialogues under the Night Sky I Ort: Objektlabor, Zentrum für Kulturtechnik (HU Berlin)
16:00 - 17:00 Uhr Artist Talk Po:era & Miguel Chaparro I 17:30 - 18:30 Uhr Marcela Moraga & Basilio Solís Castillo
Freitag, 7. November — Offene Installationen & Performative Erfahrungen
14:00 – 21:00 Uhr I Beide künstlerischen Forschungsprojekte sind für eigenständige Besuche geöffnet.
Saturday, 8. November — Offene Installationen & Performative Erfahrungen
Während der Öffnungszeiten lädt das Tieranatomische Theater dazu ein, als Landschaft der Beobachtung und Imagination entdeckt zu werden.
Im Erdgeschoss entfaltet sich Marcela Moragas Forschungsstation in der Rotunde , während im ersten Stock die immersive Installation CALADRI von po:era mit Einbruch der Dämmerung (18:00 – 21:00 Uhr) den Historischen Hörsaal und die Bibliothek in einen wandelnden planetarischen Dämmerungsraum verwandelt.
Alle Räume sind barrierefrei und rollstuhlgerecht zugänglich.
Informationen zu den künstlerischen Forschungsprojekten sind auf Deutsch und Englisch verfügbar.
Die immersive Installation CALADRI ist nur auf Englisch erfahrbar; die Artist Talks finden aufgrund des internationalen Publikums der Berlin Science Week auf Englisch statt.
Die Installationen können während der Woche eigenständig besucht werden; Zeiten mit Anwesenheit der Künstler:innen und Kurator:innen sind im Programm angegeben
Das Gespräch im Objektlabor lädt Wissenschaftler:innen und Besucher:innen aus verwandten Disziplinen – etwa Anthropologie, Klimaforschung, Geografie oder Astrophysik – zu einer gemeinsamen spekulativen Übung ein. Ausgangspunkt sind offene Forschungsfragen und ein von den Künstlern mitgebrachtes Objekt – eine materielle Spur, die ihre fiktionale Welt mit den Realitäten der Erde verbindet. Eingeladene Forscher:innen übernehmen die Rolle von Respondents – ein Format, das aus den performativen Künsten und Forschungssymposien stammt, bei dem Begleiter:innen anderer Disziplinen Resonanzen statt Analysen anbieten. Ihre Beiträge sind nicht erklärend, sondern antwortend, und verknüpfen wissenschaftliche Perspektiven mit poetischen und imaginativen. Gemeinsam mit dem Publikum entfaltet sich das Gespräch als eine Art Science Theater – ein geteilter, spekulativer Raum, in dem sich Wissen und Staunen begegnen. Das Gespräch bildet den Prolog zu der immersiven Installation, die anschließend unter der Kuppel des Tieranatomischen Theaters zu erleben ist, wo Caladri als Erfahrung von Licht, Klang und planetarischer Bewegung erfahrbar wird.
Paz Ponce – Kuratorin für Vermittlung & Outreach TA T
E-mail: anatomiapublica.tat@hu-berlin.de / telefonisch unter +49 (0)30 2093 46625
Für weitere Informationen zu unseren Residenzprogramm suchen Sie bitte die Startseite oder TAT Aktuell auf.
Die Arbeiten des Künstlerduos bewegen sich zwischen Realität und Fiktion und laden das Publikum dazu ein, sowohl alltägliche Erfahrungen als auch Fragen nach dem größeren Zusammenhang des Menschseins und nach alternativer Zukünfte zu reflektieren. Die Künstler arbeiten zwischen Deutschland und Brasilien. Nach ihrer Forschungsphase bei Anatomia Publica beginnen sie eine Residenz am Goethe-Institut São Paulo und präsentieren ihre Arbeit anschließend in mehreren Städten des Landes.