loading

BLOOMS ist eine Kunst-Wissenschafts-Ausstellung und ein VR-Erlebnis, das den Phänomenen von Algenblüten und den sich verändernden Beziehungen, die sie zwischen menschlichem Handeln und aquatischen Ökosystemen signalisieren, aufmerksam zuhört. Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse und unsichtbarer Waldbrände unter der Meeresoberfläche fragen wir uns: Was überhören wir?

Phytoplanktonblüten spielen eine Schlüsselrolle im Gleichgewicht unserer Atmosphäre und produzieren mehr als die Hälfte der 21 % des atmosphärischen Sauerstoffs, der alles Leben auf der Erde erhält. Als Basis des ozeanischen Nahrungsnetzes können sie Photosynthese betreiben und marine Nahrungsketten nähren. Einige Algenarten könnten jedoch während ihrer Blüte auch die chemische Zusammensetzung des Meeres verändern, schädliche Verbindungen freisetzen und anderen Meereslebewesen Sonnenlicht und Sauerstoff entziehen. Die Giftstoffsättigung versteckt sich in lebenserhaltenden Organismen.
Steigende Temperaturen, Hitzewellen im Meer und Verschmutzung durch Landwirtschaft, Städte und Industrie tragen zur Eutrophierung bei – einem Prozess, bei dem überschüssige Nährstoffe das Wasser „nähren“, Bedingungen für das Gedeihen von Algenblüten schaffen und aquatische Stoffwechselkreisläufe stören. Mithilfe wissenschaftlicher Daten aus Satellitenbildern und Mikroskopie beleuchtet BLOOMS die kosmopolitischen Algenarten Südostasiens, des Mittelmeers, der Ostsee und Brandenburgs.
Als Reaktion auf diese wissenschaftliche Komposition blühender Meere entsteht eine orchestrale Klanglandschaft für ein sensorisches VR-Erlebnis, das den mikrokosmischen Blick auf das Leben des Phytoplanktons animiert und das Unsichtbare hörbar macht.

BLOOMS wurde gemeinsam von Wendy Chua, Joyce Koh und Gustavo Maggio in Zusammenarbeit mit Christian Stein und Object Space Agency (Exzellenzcluster Matters of Activity, Humboldt-Universität zu Berlin), Sandric Leong und dem Team HABs am Tropical Marine Science Institute (National University of Singapore) entwickelt.
Im Auftrag der EU S+T+ARTS Artist Residency ReSilence.
Gefördert von: EU S+T+ARTS, DFG
Partner: Humboldt-Universität zu Berlin – Exzellenzcluster Matters of Activity, playersjourney, TMNI – Tropical Marine Science Institute National University of Singapore, Zentrum für Kulturtechnik – TA T Tieranatomisches Theater