Förderung für Projekt „BINDING BODIES. Perspektiven auf gebundene Füße“

Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Binding Bodies. Perspektiven auf gebundene Füße“ erhält eine großzügige Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes (Allgemeine Projektförderung), die Stiftung Preußische Seehandlung und die Alfred Toepfer Stiftung. Wir realisieren dieses Projekt in Zusammenarbeit mit dem MARKK – Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt in Hamburg und der Kunstuniversität Linz. Von 2021 bis 2023 wird ein interdisziplinäres Team am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik / Tieranatomisches Theater, am MARKK und an der Kunstuniversität Linz in Kooperation mit weiteren internationalen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen forschen. Das Projekt mündet in Ausstellungen, die u.a. im MARKK Hamburg (2022) und im Tieranatomischen Theater (2023) gezeigt werden.

 

Röntgenaufnahme des Lotusfußes einer 32-jährigen Frau

Röntgenaufnahme des Lotusfußes einer 32-jährigen Frau, durch den Schuh aufgenommen, 1905 © Charité, Centrum für Anatomie, Humboldt-Universität zu Berlin, Fotografie Barbara Herrenkind

Zahlreiche ethnographische und anatomische Sammlungen Europas enthalten Präparate, Abgüsse, Röntgenbilder und Fotos von sog. „Lotosfüßen“, den gebundenen Füßen von Frauen in China. Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt BINDING BODIES nimmt diese Sammlungen zum Ausgangspunkt einer Recherche zur Diskursgeschichte weiblicher Körpermodifikationen. Schon Hans Virchow (1852–1940) und seine Kollegen ziehen in ihren Publikationen Vergleiche zu Spitzentanz, Stöckelschuhen und Korsett. Das Projekt unternimmt den Versuch einer „entangled history“ weiblicher Körperdeformationen zwischen Europa und China. Es untersucht die komplexen Wechselwirkungen von Selbst- und Fremdwahrnehmungen, rekonstruiert exemplarische Objektbiographien und kontextualisiert sie vor dem Hintergrund von Kolonial-, Gender-, Sozial- und Wissenschaftsgeschichte. Damit ist das Projekt auch Teil der aktuellen Kontroverse um den Umgang mit ethnographischen Objekten und insbesondere mit human remains in wissenschaftlichen Sammlungen.

 

Kurator*innen: Prof. Dr. Jasmin Mersmann (Projektleitung), Dr. Evke Rulffes, Felix Sattler
Projektträger: Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin
Partner: Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt (MARKK), Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, Dr. Susanne Knödel, Gabriel Schimmeroth

 

Gefördert durch die

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Weitere Förderer:

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