Mit dem Datenhandschuh weben – Vom Kokon in den Computer und zurück

LINKS: DAOULA | sheen. Westafrikanische Wildseide macht sich auf den Weg. Ausstellungsansicht im Tieranatomischen Theater, Humboldt-Universität zu Berlin, 2022. © Karola Dierichs | MoA; RECHTS: MoA Forschungsprototyp 1 | Minimal Machines. Konstruktionsprozess. © Sebastián Plaza Kutzbach | khb

Termin: 16.02.2023, 15 Uhr

Ort: Ausstellung „DAOULA | sheen. Westafrikanische Wildseide macht sich auf den Weg“

 

 

Live-Demonstration des Projektes „MoA Forschungsprototyp 1 | Minimal Machines“ und

anschließende Diskussion. Es wird live an einer architektonischen Struktur gearbeitet, die von den

geometrischen Prinzipien der Seidenkokons inspiriert ist. Die Forscher:innen sind anwesend und

geben Einblick in die verwendeten Materialien sowie die analogen und digitalen Werkzeuge.

 

MoA Forschungsprototyp 1 | Minimal Machines

Das Projekt Minimal Machines ist an den Institutionen Exzellenzcluster »Matters of Activity. Image

Space Material«, dem Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung und der

weißensee kunsthochschule berlin angesiedelt und erforscht die Augmented Reality (AR)

unterstützte Konstruktion für partiell geordnete Systeme (POS) in der Architektur. Der MoA

Forschungsprototyp 1 ist eine erste öffentliche Präsentation dieser Forschung.

AR ist eine Möglichkeit, das menschliche sensorische System mit einer zweiten Ebene aus digitaler

Information zu erweitern – im Fall des MoA Forschungsprototyp 1 bestehen die digitalen Informationen

aus der Nachverfolgung der händisch geknüpften Knoten in der Struktur und der Bewegungen

der Person, die diese Knoten knüpft. Jeder digital verfolgte Knoten wird mit einem kugelförmigen

Marker versehen. Die Punkt- und Bewegungsdaten werden in der Bildschirmaufzeichnung des

Bauprozesses angezeigt.

Ein POS ist ein System, das in mancher Hinsicht einer vorgegebenen Ordnung folgt und in anderer

nicht. Im Fall des MoA Forschungsprototyp 1 sind die Grundregeln für das Verlegen des Fadens

vorgegeben, die genauen Punktkoordinaten jedoch nicht. Die Grundregeln der Fadenverlegung

wurden mithilfe einer eingehenden Studie zu dem Spinnverhalten der verschiedener Spezies und

u.a. der west-afrikanischen Seidenraupen entwickelt.

 

Forschung, Konzept und Realisierung: Elaine Bonavia, Jessica Farmer, Johanna Hehemeyer-Cürten

und Karola Dierichs, 2022.

 

Beteiligte Institutionen: Exzellenzcluster »Matters of Activity. Image Space Material« der Humboldt-

Universität zu Berlin, weissensee kunsthochschule berlin, Max-Planck-Institut für Kolloid- und

Grenzflächenforschung.

 

Verwendetes Material und Technik:

Strukturiertes Garn, Augmented Reality (AR) unterstützte Fertigungsanlage, Bildschirmaufzeichnung

des Bauprozesses.